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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 102

1909 - Leipzig : Hirt
102 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. sich mannhaft. Der Krieg wurde zugleich in Armenien und Bulgarien geführt. Als die Russen Plewna in Bulgarien genommen und deu Durchzug ' durch den Schipkapaß des Balkangebirges erzwungen hatten, stand ihnen der Weg nach Konstantinopel offen. Nun mischten sich die Engländer ein. Sie erschienen mit einer starken Flotte an den Dardanellen und erklärten, sobald ein russisches Kreuz auf der Hagia Sophia erscheine, würden sie auf die Russen schießen. Auch Österreich erhob Einspruch. Dadurch kam ein vorläufiger Friede zu San Stefano (südlich von Konstantinopel am Marmara-Meer) zustande; aber die Entscheidung wurde einem Kongreß der europäischen Großmächte vorbehalten. In Berlin trat er zusammen. Fürst Bismarck führte den Vorsitz. Rumänien und Bulgarien wurden als unabhängige Staaten zwischen Rußland und die Türkei gestellt. Bulgarien blieb der Türkei vorläufig tributpflichtig. ,Das armenische Erserum, das die Russen erobert hatten, wurde den Türken zurückgegeben, dagegen verblieb Kars im Kaukasus den Russen, die daraus eine starke Festung schufen. Montenegro und Serbien wurden ebenfalls unabhängig von der Türkei. Bosnien und die Herzegowina wurden österreichischer Verwaltung übergeben, Thessalien und Epirus an das Königreich Griechenland abgetreten. Der Türkei verblieben in Europa nur noch die Provinzen Albanien, Rnmelien und Mazedonien, das Stammland Alexanders des Großen. England ließ sich die Insel Cypern gegen eine Geldentschädigung von der Türkei abtreten und versprach dafür Schutz gegen etwaige russische Eroberungsversuche. Die Fürsten von Rumänien, Serbien und Bulgarien haben später den Königstitel angenommen, Ostrumelien steht unter bulgarischer Verwaltung, , Bosnien und die Herzegowina hat Österreich seinem Staatsgebiete vollständig einverleibt (1908). Der Berliner Kongreß hatte verhindert, daß Rußland Länderzuwachs auf der Balkanhalbinsel erhielt. Die russische Mißstimmung richtete sich gegen den Vorsitzenden des Kongresses, obschon das Deutsche Reich von der türkischen Beute weder etwas beansprucht noch erhalten, sondern als neutrale Macht die Gegensätze nur auszugleichen gesucht hatte. Der russische Zar zog sich vom Dreikaiserbund zurück; darauf schloß das Deutsche Reich mit Österreich und Italien den Dreibund. Bismarck hat es trotzdem verstanden, auch das Verhältnis zu Rußland wieder freundlicher zu gestalten und 1884 den sogenannten Rückversicherungsvertrag auf sechs Jahre zu schließen. Die Vereinbarung lautete dahin, daß Rußland neutral bleiben solle, wenn das Deutsche Reich von Frankreich angegriffen werde, dafür würde das Deutsche Reich bei einem Angriff Österreichs auf Rußland nicht eingreifen. Nach Ablauf der sechs Jahre wurde der Vertrag nicht erneuert; Rußland näherte sich der Französischen Republik, mit der am Schluß des Jahrhunderts ein festes Bündnis zustande kam, das der Zweibund genannt wird.

2. Für Seminare - S. 141

1912 - Breslau : Hirt
3. Ostasien. 141 80. Straße in Kanton am frühen Morgen. Die südchinesischen Handelsstädte haben fast keinen freien Platz, keine Gartenanlage, sondern nur ein dichtes Netz von engen, in Kanton höchstens 3 in breiten, krummen Straßen. Diese sind mit Steinplatten belegt und gegen die Sonne durch ein Dach von Stroh, Papier oder Glas geschützt. Zu beiden Seiten zeigen sie Laden an Laden, kenntlich durch große, grelle, meist blaue, rote oder schwarze Schilder. In der Ee- schäftszeit sind die Straßen ungemein belebt. besonders britischen und deutschen Seedampferfahrt. Nanking (270), oberhalb der Mündung des Jäntsekiäng, ragt noch immer als Mittelpunkt der Seiden- und Baumwollindustrie und als Hauptsitz chinesischer Gelehrsamkeit hervor. Im 8: Kanton (900), am unteren Sikiang, nimmt als Jndustrieplatz uuter allen chinesischen Städten den ersten Rang ein (Bild 80). Ein eigenartiges Bild bieten die zahlreichen auf dem Flusse verankerten Hausboote.

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 301

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 301 Gläubigen mit den Ungläubigen aufkommen läßt, was mau auch anno 1856 scheu wissen tonnte, daher stehen die meisten Reformen eben ans beut Papier. Von allen Neuerungen, die eingeführt wurben, leuchtete dem Sultan am besten das Staatsschnlbenwcsen ein; er hat so nach und nach 5 Milliarbeu M. vou aller Welt entlehnt, das Gelb aber so hinausgeworfen, daß er im Okt. 1875 die Zinsen auf die Hälfte herabsetzen und schon auch Papiergelb einführen mußte. Im Juli war in der Herzegowina ein Anfstanb der bebriicftcti Christen ausgebrochen, die ihre Steuern nicht mehr erschwingen konnten. Ihn zu unter brücke ii, war kein Gelb ba; so breitete er sich nach und nach auch in Bosnien aus, und zwar genährt von den beiben Vasallenstaaten Serbien und Tscheruagora. Eine geheime Gesellschaft, Omladina ober „Verjüngung" genannt, arbeitete nämlich feit 1867 aus eine Verbrübe-rung aller Serben ober Sübslaveu hin; boch errangen diese Freiheitskämpfer keine großen Erfolge. Die Großmächte suchten zu vermitteln, konnten aber das Mißtrauen der Ausstänbischen gegen türkische Versprechungen nicht beseitigen. Nun fieng es auch unter dem frieblichen Volke der Bulgaren zu gähreii an; Schulmeister, die in Rußlaub gebilbct waren, lockten es zu einem Versuch, sich auch die Freiheit zu erkämpfen. Dieser aber mißlang vollstänbig und würde (Mai 1876) mit entsetzlicher Grausamkeit durch Morb und Brctnb erstickt. Die Aufregung der Türken machte sich auch in der Ermorbuug des beut-scheu iitib des französischen Konsuls in Salouichi Luft. Darüber entstaub eine solche Entrüstung durch ganz Europa , daß die weiterblid'euben Staatsmänner der Türkei sich bewogen saubeu (30. Mai), den elenben Sultan A b-bulaziz, der nur an sich und sein Harem beichte, abzusetzen ; uach einer Woche würde er mit abgeschnittenen Pulsabern sterbenb gesunben. Aber der Vetter, den sie an seine Stelle setzten, war durch die Morbscenen, die ihn umgaben, so geschwächt am Geiste, daß ihn schon nach brei Monaten (31. Aug.) sein Bruder Abdulhamid

4. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 118

1836 - Leipzig : Schumann
118 Allgemeine Erdkunde. er entsteht im Eyalet Diarbekir aus zwei Armen, dem westlichen oder Sohat, der über Diarbekir geht, und dem östlichen, die beide vom Taurus Herabkommen. Der Tigris geht über Mossul und Bagdad, vereinigt sich unterhalb Corna mir dem Euphrat, bekommt den Namen Schat-el-Arab, geht über Bassora, und fallt mit einer breiten Mündung in den persischen Meerbusen. Gegenwärtig wird er von Engländern mit Dampfbooten befahren. §. 522. Arabien hat keinen bedeutenden Strom, mit Aus- nahme des Mei dam und Schabb, die beide von der Hochebene von Yemen herabkommen, und ins indische Meer fließen. §. 523. Ins mittelländische Meer ergießen sich: der Aasi, der Oro nt es der Alten; Q. im Anti-Libanon, geht über Hems und Antiochien, ins ägäische Meer. Der Mendres, der Mäander der Alten; Q. im Taurus; M. nach einem durch seine Menge von Krümmungen ausgezeichneten Laufe südlich von der Insel Samos. Der Kodas oder Sarabat; Q. im Tau- rus ; M. in den Busen von Smyrna. §. 524. Das schwarze Meer nimmt von Asien aus auf: den Sa ca ri a (Sangarius); Q. im Taurus, empfängt links den Pursak, der über Kiutahije fließt.— Der Kisil-Irmak (Halys) entsteht aus zwei Armen, die beide ihre Quellen in den Hochthä- lern des Taurus haben. Er ist der größte Strom in Kleinasien, geht über Osmandschik und Bafra, und die Eyalets Siwas und Konieh. — Der Jeschil-Irmak; Q. auf dem Taurus südlich von Tokat, berührt die Stadt Tokat, geht über Amasia; M. un- terhalb Samsun. — Der Tsch orosch; Q. im Laurus, südlich von Trebisonde; geht durch Baibund; M. ins schwarze Meer un- terhalb Bathumi. Der Rion oder Phasis kommt vom Elbrus, fließt durch Imerethi, und mündet unweit von Poti. §. 525. In Binnenbecken fallen, und zwar: in den kas- pischen See: der Kur; Q. in den Gebirgen auf der Grenze Armeniens im Eyalet von Erzerum, geht durch Georgien, Kara- bagh, Schirwan; M. unterhalb Salian in den Busen von Kisil- Aghadi. Nebenflüsse. — Rechts: der Aras; Q. in türkisch Armenien, geht durch das russische Armenien, und macht aus einer bedeutenden Strecke die Gränze zwischen Rußland und Persien. — Links: der Aragami und Alasan, beide in Georgien. Der Sefid-Rud oder Kisil-Ozen, geht durch Irak Ad- fchemi und fällt in Ghilan in den kaspischen See. — Der Ted- schen kommt aus dem Königreiche Ostkhorassan oder Herat, geht durch das Khanat Khiwa und fällt in die Balkanbay. — Der Iemba im Lande der Kirgisen. §. 526. In den Aral-See fallen: der Amu-Dar ja oder Dsch'ihon (Oxus), der aus der Vereinigung dreier vom Belur- Tag herabkommenden Flüsse entsteht. Er geht über Khiwa und hat zwei Mündungen. — Der Sir-Darja oder Si hon (Iaxartes) führt im obern Theile seines Laufes den Namen Narim. Eine bedeutende Anzahl kleinerer Flüsse fallen in andere Bin-

5. Die Weltgeschichte - S. 180

1835 - Mainz : Kupferberg
Iso Anhang. mit der Eroberung des in Parteien zerrissenen Warschaus (Sept. 1831) gedämpft, und Polen dem russischen Kaiser wie- der unterworfen, — Paske witsch Fürst-Statthalter von Warschau. 9) Die Griechen beginnen 1821 im Marz in der Moldau unter dem Fürsten Alexander Ppsilanti eine Empörung gegen ihre Dränger, die Türken; müssen jedoch hier unterliegen; aber in Morea bricht gleichzeitig durch Mauro-Michali, den Mainottenbei, ein Aufstand aus, welcher immer weiter um sich greift, und die Türken aus Griechenland verdrängt. Auf dem Congresse zu Epidauros erklären sich die Griechen 1822 für unabhängig, und geben sich eine demokratische Verfassung. Der Kampf dauert zu Land und zur See fort (Canaris, Miaulis). Im Jahre 1825 dringt.ibrahim Pascha, der Sohn des Vicekönigs von Aegypten, Mehemet's Ali, in Morea ein, nimmt unter grausamen Verwüstungen einen festen Platz nach dem andern (Missolunghi 1826), und verläßt erst Griechenland, nachdem England, Rußland und Frankreich sich zur Befreiung desselben verbunden, und die türkische Flotte in der Schlacht bei Navarino 1823 durch Codrington vernichtet worden, gezwungen durch ein französisches Corps unter ltt-Uson 1828. Die Pforte erkennt endlich Griechenlands Unabhängigkeit an, und die Griechen wählen, nach wiederholten Parteikämpfen, 1832 den bairischen Prinzen Otto zu ihrem Könige. 10) Amerika: So wie Frankreich die Insel Domingo als eine unabhängige Republik anerkennen muß (1825), so erklären sich auch die meisten spanisch-amerikanischen Staaten, nach furchtbaren Kämpfen im Innern wie nach außen, für unabhängig, so: Venezuela seit 1811 Republik, und seit 1819 mit Neu-Granada zur Republik Columbia vereint; die Provinzen des La Plata seit 1816, Chili 1818, Peru und Mexiko seit 1821 nach wechselnden Schicksalen (Bolivar, Iturbide), Guatimala 1821 rc. k. /

6. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 73

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 73 — empfängt. So mußte die Stadt zum Welthafen aufblühen. Eng- lischer Besitz ist auch die der Westseite Malakkas vorgelagerte Insel Pinang, auch die Prinz Wales-Jnsel genannt, deren Erzeug- nisse (vornehmlich Gewürze) ebenfalls einen wichtigen Gegenstand der Ausfuhr bilden. — Die Andamanen und Nikobaren sind Straf- kolonien für die politischen Verbrecher von Britisch-Jndien. Das selbständige Königreich Siam, welches das Stromgebiet des Menam und einen Teil der Halbinsel Malakka umfaßt, ist -ip Abb. 24. Rangun. Aus einem Führer der Hamburg-Amerika-Linie. etwa Vj6 mal so groß wie Deutschland und hat ungefähr 6^ Mill. Einwohner. Die Bewohner haben sich sehr empfänglich für europäische Kultur gezeigt. Studienkommissionen, der König selbst und auch Mitglieder seiner Familie haben des öfteren Europa und auch Deutschland bereist und dann ihre Erfahrungen für ihr Vaterland in bester Weise zu verwerten gesncht. So sind z. B. das siamesische Verkehrswesen und auch die siame- fische Armee fast ganz nach deutschem Muster eingerichtet. Auch die früher völlig despotische Regierungsweise des Herrschers hat mancherlei Modifikationen zum Besseren erfahren und nähert

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 137

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 137 — 3. Griechenland. Um das Mkische Joch abzuschütteln, veranlasste Alexander Dpsilanti einen unglücklichen Aufstand in Jassy in der Moldau (1821), und bald darauf erhoben sich auch die Griechen in Morea und aus den Inseln. Zahlreiche Griechenfreunde aus andern europäischen Ländern unterstützten das heldenmütige Volk, aber der Uebermacht und Grausamkeit der Türken hätten die Griechen nicht länger widerstehen können, wenn nicht England, Frankreich und Russland ihnen zu Hilfe gekommen wären und Griechenland zu einem selbständigen Königreiche unter Otto von Baiern (1832) gemacht hätten. Derselbe regierte bis zu seiner Vertreibung 1862, und ihm folgte später Georg von Dänemark. 4. Frankreich bis 1852. Auf Ludwig Xv111. folgte Karl X. (1824), welcher den Anfang zur Eroberung von Algier (1830) machte. Da er aber vollständig unumschränkt regieren wollte und dem Volke bisherige Freiheiten wieder nahm, so erhob sich (1830) das Pariser Volk (Thiers, Lafitte und Lafayette Anführer) und Karl X. musste in die Verbannung gehen. Die Häupter der Revolution wählten den damals fehr beliebten Herzog Louis Philipp von Orleans zum Könige. Unter Louis Philipp wurde die Eroberung von Algier (Abdel Kader) zu Ende gebracht (1844). Im Februar 1848 brach plötzlich in Paris wieder eine Revolution aus, welche Louis Philipp den Thron kostete; er floh nach England. Frankreich war wiederum eine Zeitlang der Schauplatz blutiger Revolutionskämpfe. (Socialdemokraten, Eavaignac.) Am 20. Dec. 1848 wählte das Volk den Abgeordneten Louis Napoleon zum Präsidenten der Republik. Aber nur kurze Zeit hielt sich die Republik (Staatsstreich, neue Verfassung, Verhaftung und Deportation seiner gefährlichsten Gegner), denn schon am 2. Dec. 1852 ließ sich Napoleon zum Kaiser krönen und nannte sich Napoleon Iii, (Sorge für die Arbeiter, Befestigung und Verschönerung von Paris.) 5. Der Krimkrieg. (1853—1856.) Kaiser Nikolaus von Russland forderte von dem Sultan das Protektorat über alle griechischen Christen in der Türkei. Diese Forderung wurde abgeschlagen und Gortschakow rückte mit 80,000 Russen in die Donausürstenthümer, zog sich aber beim Herannahen der türkischen Armee wieder zurück. Die russische Flotte vernichtete darauf die türkische bei Sinope. Da erfolgte eine Verbindung der Westmächte (England und Frankreich) mit der Türkei. Sebastopol ans der Krim wurde belagert und zu gleicher Zeit ein Krieg auf der Ostsee geführt (der englische Admiral Na Pier nimmt Bomarfund auf den Alandsinfeln). Nach fast zwölfmonatlicher harter Belagerung, die auf beiden Seiten viele taufend Menschen kostete, ward endlich Sebastopol durch den Franzosen Peltffier erobert. Da unterdessen der Kaiser Nikol aus starb (1855) und sein Sohn Alexander Ii. den Krieg gern beendet haben wollte, so begannen die Friedensunterhandlungen, welche im Frieden zu Paris (1856) ihren Abschluss fanden. Russland bekam Sebastopol wieder und gab einen Landstrich an der Donaumündung ab. (Alexander Ii, von Russland hob 1861 in feinem Lande die Leibeigenschaft auf, trat Rusfisch-Amerik« an die vereinigten Sraatm ab, seine Heere kämpften mit Erfolg im Kaukasus, in Turan, am Amur und in Inner-Asien (Chiwa). Ein Aufstand der Polen (1861—1863; würd; unterdrückt»)

8. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 127

1881 - Leipzig : Teubner
Italienischer Krieg 1859. 127 Ostsee gegen die russische Festung Kronstadt nichts auszurichten vermochte, so verstand man sich ans beiden Seiten gern zum Frieden, der am 30. März 1856 zu Paris abgeschlossen wurde. Der russische Kaiser Alexander Ii., welcher im März 1855 auf seinen Vater Nikolaus gefolgt war, trat die Donaumündungen mit einem kleinen Teile von Beff-arabien an die Moldau ab und entsagte dem einseitigen Protektorate über die Christen der Türkei, deren Gleichstellung mit der mohammedanischen Bevölkerung von allen Großmächten garantiert ward. Er versprach, am schwarzen Meere keine Arsenale anzulegen und dort nicht mehr Schiffe als die Pforte zu halten. Auch die Moldau und Wallachei (Rumänien) wurden unter die Gesamtgarantie der Großmächte gestellt und erhielten im Jahre 1866 einen gemeinsamen Fürsten, Karl von Hohenzollern-Sigmaringen. In dem Krimkriege hatte das französische Landheer das Meiste geleistet. Napoleon gelangte durch diesen Sieg über Rußland auf den Höhepunkt der europäischen Machtstellung, und er verstand es, durch eine schlaue Politik sein Übergewicht eine Reihe von Jahren in ausgedehntestem Maße aufrecht zu erhalten und auszubeuten. Im Jahre 1859 verband er sich mit dem König von Sardinien, dessen Ministerpräsident seit 1852 der ausgezeichnete Staatsmann Graf Cavour war, um Österreich aus Italien hinauszudrängen. Die Österreicher unter G yulay gingen, um den Gegnern zuvorzukommen, über den Tessin und fielen in Piemont ein. Sobald aber die Franzosen, von Napoleon selbst geführt, herangezogen waren,, wurde Gyulay in dem Treffen bei Montebello (östl. v.'Alessandria, 20. Mai) geschlagen und zum Rückzug in die Lombardei gezwungen, wo unterdeß Garibaldi mit seinen Freischaren eingefallen war. Am 4. Juni siegten die Franzosen unter Maemahon aufs neue bei Magenta (westl. v. Mailand), worauf die Österreicher die Lombardei räumten. Als aber der Kaiser Franz Joseph mit bedeutenden Verstärkungen bei dem Heere erschienen war und den Oberbefehl übernommen hatte, rückten die Österreicher aufs neue vor. Es kam am 24. Juni zu der

9. Geschichte der neuesten Zeit - S. 73

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Unabhngigkeitskamps der Griechen. Iii 3344. 73 des Aufstandes: ihre Reeder, Kauf- und Bankherren, insbesondere die Inselgriechen von Hydra und Spezzia, schufen eine Flotte, deren Be-mannung an Heldenmut und Gewandtheit mit dem Landheer wetteiferte. Die Teilnahme mit dem kleinen Volke, dessen Vorgngern wir die humanistische Bildung danken, ergriff die ganze gebildete Welt; Vereine von Griechenfreunden" (Philhellenen) sandten Freiwillige und Geld: der alte Professor Johann Heinrich Vo, der Ho mer-b ersetz er, schenkte tausend Gulden als Beitrag zur Ablfung der Schuld Europas an das alte Hellas; der Dessauer Gymnasiallehrer Wilhelm Mller, ein Veteran aus den Freiheitskriegen, feierte in unvergnglichen Dich-tungen den Kleinen Hydrioten" und den Fhrer der Aufstndischen in der Moldau, Alexander Ppsilanti, der nach einem fehlgeschlagenen Feld-zug jahrelang auf Munkacs' hohem Turm" einem frhen Tod entgegen-schmachtete. In den Thermopylen fiel Athanasios Diakos mit seinem Huflein gegen hundertfache berzahl. Als der trkische Kapudan Pascha (Groadmiral) trotz verheiener Amnestie die schne Insel Chios so ver-wstete, da von Ivo Ovo Einwohnern nur 1800 brig blieben, 50000 die Sklavenmrkte bevlkerten, sprengte ihn Konstantin Laskaris auf dem festlich beleuchteten Admiralschiff mit 2000 Gsten und Soldaten in die Luft. 3. Die Hohe Pforte" mute die Hilfe des gyptischen Statthalters Mehemed Ali anrufen. Als arnautischer Bchsenspanner mit seinem Pascha gegen Bonaparte nach gypten gesendet, hatte er sich empor-geschwungen, seine Provinz fast unabhngig gemacht und weit der Nubien ausgedehnt. Jetzt lie sein Adoptivsohn und Feldherr Ibrahim die Auf-stndischen auf Kreta durch Stickdmpfe aus ihren Hhlen ruchern und in der Peloponnes alle Obst- und Maulbeerbume fllen. Die Festung Missolunghi in Westhellas hatte einer wiederholten Belagerung wider-standen; dort starb der erlauchteste Philhellene, der englische Dichter Lord Byron. Jetzt, in hchster Not, brachen die Verteidiger aus mit Frauen und Kindern; ein kleiner Teil entkam; die Kampfunfhigen sprengten sich in der Patronenfabrik mit den eindringenden Feinden in die Luft. 4. Tatlos schaute Europa dem Blutvergieen zu; die Heilige Allianz" hielt es fr unrecht, selbst christliche Emprer in ihrem gerechten Kampfe gegen ihre legitime" Obrigkeit zu untersttzen. Metternich erkannte die Vorteile nicht, die zur Freiheit aufstrebende Balkanvlker dem Gewerb-flei und Handel seines Landes bringen muten; er hinderte auch den Zaren, seinen Glaubensgenossen Beistand zu leisten. Erst Alexanders Bruder Nikolausi. stellte als Schirmherr der Griechischen Kirche das Kreuz wider den Halbmond: er vereinbarte mit England und Frankreich ein

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 533

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Türkei und Griechenland. ¿33 5. Juni. Endlich schritten England, Rußland und Frankreich nach einem geschloffenen Vertrage den 6. Juli 1827 in die griechi- schen Angelegenheiten ein, und sendeten zu diesem Ende Flotten, unter dem englischen Admirale Co drington, dem französischen de Rigny und dem ruffischen von Heyden, nach dem Mittel- meere, Ibrahim zur Räumung des Peloponneses zu bewegen, auch das Auslaufen der türkischen Flotte zu verhindern, ohne je- doch feind selige Maßregeln anzuwenden! Mit starker Faust hatte inzwischen der Sultan das Corps der meuterischen Janitscharen ausgelöst den 15. Juni 1826, indem er deren we- nigstens 15,000 niedermetzeln ließ, und eine neue, europäisch ge- bildete Truppe an ihre Stelle gesetzt. In dem geräumigen Hafen von Navarin lagen die drei vereinigten Geschwader der türkisch- ägyptischen Flotte gegen über. Ein von den Türken abgefeuertec Pistolenschuß veranlaßte eine blutige Schlacht bet\ 20. Oct. 1827, in welcher der größte Theil der muselmännischen Flotte zerstört ward. Nur mit Rußland und der Pforte brach hierauf der Krieg aus (s. §. 93.), England und Frankreich blieben fortwährend mit selbiger in Frieden. Der Graf Cap o d'jstria, ehemals russi- scher Minister, ward Präsident der griechischen Regierung den 14. April 1827 und bemühete sich, ihr eine bestimmte Form zu verleihen. Durch auswärtige Hülfsgeldec unterstützt ordnete ec das Militaic -, See - und Verwaltungswesen. Um die geforderte Räumung Morea's zu bewirken, landete den 30. Aug. 1828 eine französische Flotte mit einem Truppencorps unter dem General Maison am Bord, der sich in dem Meerbusen von Kalamate ausschiffke. Ohne Feindseligkeiten zu veranlassen, räumte Ibrahim die festen Plätze, ging mit seinen Truppen unter Segel und die Franzosen besetzten Navarin, Modon, Koron und Patras. Doch die Strenge, mit welcher der Präsident verfuhr, viel- leicht mehr noch der Argwohn, daß er ins Geheim an Rußland halte, weckten Haß und Parteiungen gegen ihn, daher verschwuren sich die Brüder M a u r o m i ch a l i s wider sein Leben, deren einer ihm das Haupt durch einen Pistolenschuß zu Nauplia zerschmetterte, den 9. Oct. 1831. Der Bruder des Ermordeten übernahm pro- visorisch die Regierung, aber der Aufruhr regte sich im Innern. Durch Zustimmung der auswärtigen Mächte ist endlich in dem Sohne des Königs Ludwig von Baiern, in dem Prinzen Otto, geboren 1815, ein König von Griechenland gewählt wor- 1832 den; er rüstet sich zur Abreise nach seinem neuen Reiche, wohin ihn eine bewaffnete Kriegsmacht und einige erfahrene Rathgeber begleiten werden. Noch bedarf das griechische Volk, verwildert durch langen Druck und geistiger Bildung ermangelnd eines stren- gen Zügels; doch schlummern die Anlagen seiner Altvordern in ihm, und das von der Natur so reich gesegnete Land, in welchem es wohnt, wird dem Pflüger, dem Seefahrer, dem gewerbfleißigea
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